Durrell Wildlife Conservation Trust / Jersey

Der auf der Kanalinsel Jersey zwischen England und Frankreich gelegene Zoo Jersey ist die Zuchtanlage des Durrell Wildlife Conservation Trust. GERALD DURRELL hat hier seit 1963 eine einzigartige Anlage zur Nachzucht bedrohter Tierarten geschaffen und auch der Status Jerseys als Steuerparadies beschert dem Trust reichliche finanzielle Mittel.

Die Ausmaße der einzelnen Gehege und Volieren ist mit europäischen Zoostandards nicht zu vergleichen, allein das Schutzhaus der Orang-Utans hat die Ausmaße einer durchschnittlichen Kreisstadt-Mehrzweckhalle und das Außengehege die Größe mehrerer Fußballfelder. Im Zoo Jersey werden ausschließlich bedrohte Tierarten nachgezüchtet, um in enger Zusammenarbeit mit den Behörden und Organisationen vor Ort einen sicheren Gefangenschaftsbestand zu erhalten und gegebenenfalls Auswilderungsmaßnahmen durchzuführen.

Im Jersey Zoo werden 2 Papageienarten gehalten und auch erfolgreich nachgezüchtet. Es sind die Blaumasken-Amazone (Amazona versicolor) und der Echosittich ( Psittacula echo ). Der Echosittich ist auf der Insel Mauritius im Pazifik beheimatet und ebenfalls in seinem Bestand stark bedroht. Er wird vom eingeführten Halsbandsittich, dem er sehr ähnlich sieht, zunehmend verdrängt und sein Bestand wird auf unter 200 Vögel geschätzt. Die Blaumaskenamazone ist auf der Insel St.Lucia in der Karibik beheimatet und stark bedroht. Der Bestand wird auf unter 400 Vögel geschätzt. Im Zoo Jersey leben 8 Paare Blaumaskenamazonen und 3 Paare Echosittiche in geräumigen, 4m hohen, 4m breiten und 15m langen Volieren. Das anschließende Schutzhaus hat die Maße 4m x 2m x 3m und muss im Winter nicht beheizt werden, da wegen des warmen Golfstromes in Jersey die Temperaturen so gut wie nie unter den Gefrierpunkt fallen. Als Nistgelegenheiten werden sowohl in der Außenvoliere als auch im Innenraum mehrere Naturstammnisthöhlen sowie Bretternistkästen angeboten. In den 10 Volieren, in denen abwechselnd Echosittich und Blaumaskenamazone gehalten werden, befindet sich ein üppiger Bewuchs, der die Voliere teilweise stark beschattet. In den letzten Jahren kam es lediglich vereinzelt zu Zuchterfolgen bei der Blaumaskenamazone , so dass sich das Hauptaugenmerk des Trusts auf den Schutz vor Ort in St.Lucia konzentriert. Beide Vogelarten erhalten eine fast identische Körnermischung, den Hauptteil der Nahrung machen Obst und Gemüse aus, die auf dem Gelände des Zoos in großen Gewächshäusern angebaut werden.

Der Zoo Jersey ist auf jeden Fall eine Reise wert. Wegen der hohen Unterkunftskosten auf Jersey empfiehlt sich eine Unterkunft in Granville in der Normandie und eine Fährüberfahrt (22 Euro, ca. eine Stunde Fahrtzeit) von Granville nach St.Helier/Jersey. Und von da aus mit dem Bus zum Zoo (20 min. Fahrzeit, 5 Euro)